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Die Geschichte des Büros. Eine Kurzfassung.

Die Geschichte des Büros. Eine Kurzfassung.
Historisch gesehen hat sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, immer dann verändert, wenn es gesellschaftliche Umbrüche oder bahnbrechende Erfindungen gab. Wie und vor allem wo wir arbeiten, hing immer mit der Arbeit selbst und den damit verbundenen Herausforderungen zusammen. So waren in der Zeit der Industrialisierung die Trennung von Arbeits- und Wohnraum sowie ein zeitlich strukturierter Arbeitstag eher selten. Die Arbeitszeit richtete sich nach den zu erledigenden Aufgaben und nicht nach einer bestimmten Stundenzahl. Anschliessend kam die Industrialisierung und mit ihr die Erfindung des Fliessbandes und der Stechuhr. In dieser Zeit war die Effizienz der grösste wirtschaftliche Motor und auch die Menschen selbst wurden zu effizienten Maschinen degradiert.

Mit der Einführung der 5-Tage-Woche im 20. Jahrhundert verbesserten sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen zunehmend und die Menschen hatten neben der Arbeit wieder Zeit für sich. Die neu gewonnene Freizeit war das zentrale Ziel der 5-Tage-Woche, die massgeblich von Henry Ford geprägt wurde. Dieser erkannte nämlich, dass niemand seine Autos kauft, wenn alle ununterbrochen arbeiten. Gleichzeitig wurden in dieser Zeit erstmals funktionale städtebauliche Konzepte entwickelt, die eine räumliche Trennung von Gewerbe- und Wohngebieten vorsahen. Die Folgen dieser Überlegungen sind bis heute spürbar, z.B. durch die täglichen Pendlerwege.

Parallel dazu entwickelten sich die kleinen Schreibstuben zu urbanen Büros und weiter zu den heute noch bekannten Grossraumbüros. Dabei wurden grosse Flächen mit Schreibtischen gefüllt, welche mit Blick zu den Vorgesetzten ausgerichtet waren.

In den 1950er Jahren schotteten sich die Manager:innen dann in geschlossenen Einzelbüros ab, während die Angestellten im offenen Raum weiterhin mit der Geräuschkulisse aus ratternden Schreibmaschinen und permanentem Telefonklingeln zu kämpfen hatten.

Dieses hierarchische Konzept wurde einige Jahre später durch die Idee der „Bürolandschaft“ aufgebrochen und der amerikanische Möbelhersteller Herman Miller stellte erstmals das Action Office mit den bekannten Cubicles vor. Dabei wurden die Arbeitsplätze in grossen offenen Räumen durch Trennwände voneinander abgetrennt.

Dieses Modell hielt sich bis in die 1990er Jahre und dem Aufstieg des Silicon Valleys. Dort setzte man wieder auf offene Bürostrukturen, um die Zusammenarbeit und Innovation zu fördern. Doch ein Problem kehrte zurück: der Mangel an Privatsphäre. Nichtsdestotrotz waren die Konzepte weit verbreitet und sind bis heute in unterschiedlichen Abwandlungen in vielen Unternehmen zu finden.

Zusammenfassend ist somit erkennbar, dass sich die Geschichte des Büros immer zwischen den Extremen bewegt hat. Die Zukunft des Büros ist kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Die Räume, in denen in Zukunft gearbeitet wird, müssen eine Balance zwischen sozialer Interaktion und ablenkungsfreier Konzentration gewährleisten. Mehr noch müssen Räume und Konzepte durch den technologischen Fortschritt und die Erfahrungen aus der Corona Pandemie grundsätzlich neu gedacht werden. In diesem Zusammenhang wird auch vom «Purpose-Office» gesprochen. Also dem Sinn und Zweck eines Büros. Dieser kann so individuell sein wie die Organisationen und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden selbst.

Eine «One-size-fits-all-Lösung» gibt es nicht. Nur, wer die eigene Organisation und die Herausforderungen der Zukunft kennt und sich mutige Fragen stellt, wird ein Bürokonzept entwickeln können, dass den zukünftigen Anforderungen entspricht.

Wer weiss, welche Herausforderungen morgen auf uns warten?

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